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K3 startet mit Stummfilmklassiker ins Neue Jahr

Letztes Jahr war es eine Premiere, als „Miller The Killer“ alias Walter Molitor mit seinem virtuosen Klavierspiel zur Ernst Lubitschs „Die Puppe“ die anfangs recht skeptischen Zuhörer begeisterte. Eine Premiere ist es auch heuer wieder, denn zum ersten Mal nutzt der K3 Kulturverein das neue Turnerheim für eine seiner Veranstaltungen. Am 19. Januar um 20:00 Uhr soll’s losgehen.
 
„Da muss ich nächstes Mal wieder hin - hätte ich mir nicht vorstellen können, wie toll das ist...“ So oder so ähnlich kommentierten die Besucher den ersten Stummfilmabend vor ziemlich genau einem Jahr. Im April gab es dann das nicht weniger eindrucksvolle K3-Debüt für Lizzy Aumeier und Wolfgang Faigle zu „Nosferatu“. Jetzt ist wieder „Miller“ an der Reihe, und der Hauptfilm des Abends ist „Schuhpalast Pinkus“, der zweite Lubitsch-Film, den es bei K3 zu sehen gibt.
 
Während „Schuhpalast Pinkus“ der letzte Film ist, in dem Lubitsch selbst eine Rolle übernommen hatte - später konzentrierte er sich auf seine Regiearbeit, mit der er nach seiner Umsiedlung nach Hollywood weltberühmt wurde - war es für Ossi Oswalda der Start in eine beispiellose Stummfilmkarriere. Die Tochter einer taubstummen Mutter verstand es meisterhaft, ohne Worte zu spielen, der Tonfilm brachte allerdings das Ende ihrer Karriere.
 
Lubitsch, ein Schüler Max Reinhards, gab in dieser Komödie den faulen, aber cleveren gescheiterten Schüler  („Ich komme schon früh genug zu spät“), und den wiederholt gefeuerten Schusterlehrling und Schuhverkäufer, dem es mit Charme und Witz und der Hilfe des schöneren Geschlechts doch gelingt, sein Glück zu machen. Lubitsch spielt die Rolle mit so viel Selbstironie, dass ihm, selber Jude, der Vorwurf des Antisemitismus gemacht wurde.
 
Dass der am 9. Juni 1916 uraufgeführte Film seinerzeit als „jugendgefährdend“ eingestuft wurde, mag man heute belächeln, für die zeitgenössische Kritik schuf Lubitsch aber „einen wirklich lustigen Film, von Anfang bis Ende voll Humor und eine Fülle von Szenen, über die man vorbehaltlos lachen kann“ (Der Film, Nr. 21, 17. Juni 1916).
 
Weiter geht es dann am 26. Januar, wenn Paul’s Barber Shop handgemachte Musik von den 20ern bis zu den 50er Jahren im RAUMWERK Neumarkt, Kerschensteinerstraße, zum Besten gibt. Den nächsten Stummfilm gibt es wieder am letzten Tag im April, zur Walpurgisnacht. Diesmal wird der Klassiker „Metropolis“ geboten, mit Lizzy Aumeier am Kontrabass und Wolfgang Faigle an Marimbaphon und sonstigem Schlagwerk.
 
Mehr Infos zum Programm des K3 Kulturverein auf www.k3-neumarkt.de in der Rubrik „Programmvorschau“.
 
 
Plakat: Franz X. Müller
 


Samstag, 19.01.2019
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